Memento

Rache: Der einzige Sinn den der Versicherungsermittler Leonard Shelby seinem Leben noch gibt. Shelby hat bei einem Überfall seine Frau verloren. Aber nicht nur sie: Auch sein Kurzzeitgedächtnis. Seitdem ist er auf der Suche nach dem Mörder. Um nicht zu vergessen, hat er sich alle wichtigen Indizien auf den Körper tätowiert. Polaroids helfen ihm sein Hotelzimmer und sein Auto wiederzufinden. So fristet er sein Dasein, immer auf der Jagd nach dem Mörder seiner Frau.

Die zweite Regiearbeit des Christopher Nolan (Insomnia) ist in jeder Hinsicht innovativ: Der Zuschauer wird durch die Erzählweise des Films in eine ähnliche Situation wie der Protagonist gebracht. Der ganze Film wird Stück für Stück rückwärts erzählt. Die ganze Zeit versucht man als Zuschauer, ähnlich wie Shelby, das komplette Bild zusammenzusetzen. Mit jeder Szene bekommt die Handlung aber eine neue Wendung und nichts ist dann so wie man zunächst dachte. So bekommt man nach und nach immer einen Ausschnitt der ganzen Wahrheit vorgesetzt, bis hin zum finalen Anfang der Geschichte, wo sich alle Puzzleteile zu einem verstörenden Bild zusammensetzen.

Guy Pearce (Der Graf von Monte Cristo, The Time Machine) spielt den Mann ohne Gedächtnis sehr überzeugend. Seit seinem Auftritt in Memento habe ich ihn nicht wieder in einer so starken Rolle gesehen. Carrie-Anne Moss (The Matrix Trilogie), in der Rolle der undurchschaubaren Natalie, gibt ebenfalls eine sehr überzeugende Vorstellung ab. Die bedrückende Atmosphäre des Films, die bereits im Vorspann eingefangen wird, bleibt den ganzen Film über bestehen und steigert sich im Finale.

Leonard Shelby stellt seinen Mitmenschen im Film einige Male die Frage: Wer sollte einen Menschen mit meinem Zustand betrügen wollen? Memento liefert im verstörenden Finale die Antwort.

Die DVD bietet im übrigen die Möglichkeit, sich den Film in chronologischer Abfolge anzusehen.


Ejup Bayrami, 2001

Memento

mit Guy Pearce, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano, u. a.

Drehbuch und Regie: Christopher Nolan

USA 2000, Länge: ca. 109 Minuten


Unkonventionell erzählter Thriller mit bedrückender Atmosphäre. Das verstörende Finale stimmt den Zuschauer nachdenklich.

Ejups Wertung: 100 %